Benjeshecken

Intensive Landwirtschaft und die zunehmende Urbanisierung hatten auch im Güldenen Winkel den Lebensraum für Tiere und Pflanzen erheblich reduziert. Im Lauf der Jahre verschwanden nach und nach Hecken und Feldrandbewuchs. Für Tiere und Pflanzen dieses Lebensraums wurde es immer schwieriger zu überleben.

Hecken haben viele Vorteile. Sie bieten den Ackerfluren Abschirmung gegen den Wind und sorgen so für ein passendes Mikroklima in der Feldflur. Außerdem sind sie ein geeigneter Lebensraum für vielerlei Tiere und Pflanzen. So finden Vogelarten eine geschützte Brutstätte, aber auch Nahrung. Feldhasen können ihre Jungen ungestört aufziehen. Befinden sie sich in Waldesnähe, bilden sie die „Finger des Waldes“ und dienen der Vernetzung von Lebensräumen.

Benjeshecken – benannt nach ihren Wiederentdeckern Heinrich und Hermann Benjes – stellen eine besondere Art naturnaher Hecken dar. Bei einer Benjeshecke werden Gehölzschnitte zu einem Wall aufgehäuft. Die Pflanzarbeit übernimmt im Idealfall die Natur selbst: Vögel und andere Tiere tragen Samen in den Wall, sodass ganz unterschiedliche Gehölze zu einer Hecke heranwachsen. Sie erfüllen vielfältige ökologische Funktionen, während das Schnittholz verrottet. Um die Artenvielfalt in einer Benjeshecke zu erhöhen und das Wachstum zu beschleunigen, können Initialpflanzungen notwendig sein.

In den Benjeshecken beziehen dann nicht nur zahlreiche Vögeln Nistplätze, sie bieten auch anderen Tieren – insbesondere Eidechsen, Schlangen und Fröschen – Unterschlupf und sind optimale Winterquartiere für Kleinsäuger. Ist eine Benjeshecke dicht zugewachsen, so trägt sie durch ihre Filterfunktion auch dazu bei, Lärm und Abgase zu reduzieren.

Wir Naturfreunde haben seit 1989 im Güldenen Winkel insgesamt 3 Benjeshecken angelegt, die inzwischen voll ihre Funktion für Natur- und Umweltschutz erfüllen. Wir pflegen sie regelmäßig.